Am Samstag, den 20. September, war die Fabrik für Kultur und Stadtteil in Düren erfüllt von Energie, Bewegung und leiser Nachdenklichkeit. Etwa 40 Tänzer*innen zwischen 11 und 75 Jahren zeigten im Rahmen des Projekts „Düren tanzt“ den aktuellen Stand ihrer Arbeit am Stück „Echo“ – ein Showing, das schon jetzt spürbar machte, wie viel künstlerische Tiefe und Menschlichkeit in diesem Projekt steckt.
Von der ersten Minute an herrschte eine besondere Atmosphäre: kein klassisches Bühnenerlebnis, sondern ein offener Prozess, in dem die Grenzen zwischen Publikum und Performer*innen verschwammen. Im Kreis stehend, tanzend, lauschend und improvisierend näherten sich die Teilnehmer*innen ihren eigenen Erinnerungen und jenen der anderen. Kleine Gesten, geteilte Blicke, alltägliche Objekte – all das wurde zu Ausgangspunkten für Bewegung.
„Echo“ ist ein intergeneratives und inklusives Tanzprojekt, das die Themen Erinnerungskultur, Sichtbarkeit der Generation 60+, Diversität und Gemeinschaft erforscht. Unter der künstlerischen Leitung von Derya Kaptan sowie den Choreografinnen Ronja Frizen und Ruth Spitzlei entsteht hier ein Stück, das gleichermaßen persönlich und universell ist. Es zeigt, wie Tanz Erinnerungen greifbar und Generationen miteinander verbunden machen kann.
Das Projekt „Düren tanzt“ wird von Gisela Neumann-Wibekke, Thea Link und Steffi May geleitet und erfährt wertvolle Unterstützung durch Thomas Busch und Becker & Funck, die die Räumlichkeiten der Fabrik für Kultur und Stadtteil großzügig zur Verfügung stellen.
Besonders interessant war zu erleben, wie sich Menschen unterschiedlichen Alters und Hintergrunds in gemeinsamen Bewegungen begegneten. Mal vorsichtig tastend, mal voller Schwung – immer getragen von Respekt, Neugier und einem echten Interesse aneinander. So wurde die Bühne zu einem Erinnerungsraum, in dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ineinanderflossen.
Die Zuschauerinnen und Zuschauer verließen die Fabrik bewegt – im doppelten Sinn. „Echo“ lädt dazu ein, das eigene Erinnern neu zu betrachten und zu erkennen, wie viel Kraft in geteilten Geschichten steckt.
Wer das fertige Stück erleben möchte, hat bald Gelegenheit dazu:
Die Premiere findet am 17. Oktober 2025 um 19 Uhr im Haus der Stadt Düren statt, gefolgt von einem Gastspiel am 25. November im SPACE, Ludwig Forum Aachen.
„Düren tanzt“ beweist einmal mehr, dass zeitgenössischer Tanz weit mehr ist als Bewegung – er ist ein Gespräch über das Leben selbst.
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